Das TCS – Implantat :
Krücke, Verstärkung in
Verbindung mit Protexpand oder Ersatzimplantat
bei schmalem Knochen.
Ein zylindrischer
Zirkoniumstift :
Länge ohne Kopf = 1,75cm
/ Kopfhöhe = 2,5mm : Totallänge = 2cm.
Die Länge kann nach
bedarf beliebig gekürzt werden.
Der Kopf-Durchmesser
beträgt 2,5 oder 3,0mm Durchmesser.
Die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten
:
Ursprünglich
war das TCS-Implantat
als Krücke gedacht, die man zur Stabilisierung
und Erhalt eines mobilen
Zahnes beidseitig setzt..
und weiter, als Verstärkungsimplantat zwischen zwei
Sigma-Implantate oder neben einem Sigma-Implantat bei schmalem Knochen oder
wenig Platz, in Verbindung mit dem Protexpand.
In der Praxis
haben findige
Implantologen jedoch herausgefunden, dass es sich wegen des geringen
Durchmessers sehr gut bei schmalem Kieferkamm als Einzel-Implantat verwenden
lässt, und zwar setzt man ganz einfach zwei TCS-Implantate Kopf an Kopf
nebeneinander. Die Köpfe stellen somit den Abdruckpfosten.
Es erfüllt aber noch
eine andere sehr wichtige Funktion :
Den Drehtest zur Erkennung einer Fremdkörperreaktion leistet es
uns einen ganz wichtigen Dienst.
Drehtest
Vor dem Implantieren
von Metallimplantaten setzen wir
für jedes Implantat einen wiederverwertbaren TCS-Stift, in dessen Kopf zum
Schraubenziehereinsatz für
den Drehtest - aber auch
zum Lösen des Stiftes bei positiver Reaktion - ein kleiner Schlitz
geschliffen wird.
Zirkonium ist so
knochenfreundlich, dass bei einem konfliktfreien Knochen die Kalzifizierung
nach 10 Tagen soweit fortgeschritten ist, dass wir den Drehtest machen
können = mit dem Schraubenzieher versuchen wir ohne Druck auszuüben, das
TCS-Implantat zu drehen. Lässt es sich nicht drehen, haben wir einen
Knochen mit einem aufgearbeiteten Konfliktherd, der sich zum Einsatz des
Implantats bestens eignet. Der TCS-Stift wird mit leichtem Drehdruck auf den
TCS-Stift entfernt und das definitive Implantat sofort gesetzt.
Bei einem noch latent
oder akut vorhandenen Konfliktherd wird automatisch eine
Fremdkörperreaktion = Entzündung entstehen. Konsequenz :
Das Implantat, bezw.
der Stift lässt sich ohne Druck auszuüben drehen,
Es wird also wieder
herausgezogen, die Fremdkörperreaktion ausgeheilt und im weiteren dann das
definitive Implantat gesetzt.
Nur bei gravierenden
akuten Konfliktherden, die einen allgemein schlechten Gesundheitszustand
des Patienten bezeugen, wird der TCS-Stift oder das Implantat auch nach
einem zweiten Einsatz wieder abgestoßen. Da das TCS-Implantat kann beliebig
wiederverwendet werden.
Bei
Zirkonium-Implantation wird der
Drehtest direkt mit dem Zirkonium-Implantat gemacht und zwar nach 4 Wochen
im Frontalbereich und nach 5 Wochen im Molarbereich, vor dem Setzen der
Prothetik.
Über diesen Vorgang,
sowie über die
Problabilität einer Fremdkörperreaktion sollte der Patient
unbedingt aufgeklärt werden.
Er muss zur Kenntnis nehmen, dass er den, bzw. die eigenen Zähne durch
Konflikte verloren hat, der Zahnarzt-Implantologe jedoch in der Regel erst
durch den Drehtest erkennen kann, ob der Konflikt abgebaut ist.
Bei Metallimplantate
kann sich, bedingt durch eine gute Primärstabilität = kleinere Bohrung und
Hineindrängen des Implantates – sowie eine lange Einheilungszeit der
Knochen notgedrungen so an das Implantat setzen, dass eine Mobilität nicht
sofort zu erkennen ist.
Fremdkörperreaktion
Ein dem entsprechenden
Zahnbett zugeordneter Konflikt lockert oder lockerte den Zahn. Ist der Zahn
gezogen und ein Implantat wird gesetzt, wird ein noch latent =
eingekapselter Konflikt, oder ein akuter Konfliktherd = aktuell bestehender
Konflikt, das Implantat durch Entzündung oder Knochenschwund abstoßen =
Fremdkörperreaktion, egal von welchem Material das Implantat ist.
Die Lockerung von Zähnen
und Implantate kann zusätzlich noch mit anderen Problemen zusammenhängen
oder durch andere Umstände hervorgerufen werden.
Jedes Zahnbett hat eine
unterschiedliche Organ- und Konfliktbezüglichkeit.
Somit können wir zum
Beispiel verstehen, dass beim Einsatz von 5 Implantaten 3 sofort fest
einheilen, zwei aber beim Drehtest einen Entzündungseffekt aufweisen; somit
zur Ausheilung wieder herausgedreht werden müssen.
Rezidivkonflikt
Konsequenz : Eintretende
Mobilität bei bereits gut eingeheilten Implantaten. Ein Rezidivkonflikt
kann von einem Tag auf den anderen beim Patienten eintreten.
Das heißt in der Praxis
:
Sie setzen Ihr
Implantat; es heilt gut ein, alles ist in bester Ordnung, aber nach zwei
Monaten entwickelt sich Mobilität = in der Regel durch einen
Rezidivkonflikt. Dann ist natürlich für den Patienten der
Zahnarzt-Implantologe der Pfuscher.. ! Der Rezidivkonflikt kann aber auch
erst viele Jahre nach der Implantation eintreten.
Über diese Problematik,
die ja der Patient mit zu Ihnen in die Praxis bringt, sollte der Patient –
zu Ihrem eigenen Vorteil - vor jeder Implantation aufgeklärt werden.
Hubert
Jentsch
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